TIWI2018-NL02 | Projekt: Wasser marsch!

In Kenia, insbesondere in der Region Tiwi, gibt es verschiedene Möglichkeiten an Trinkwasser zu gelangen.

  1. Es gibt eine staatliche Wasserversorgung über Wasserleitungen, ähnlich wie hier in Deutschland. Der Anschlusspreis ist in der Regel jedoch recht hoch, sodass sich nur sehr wenige Menschen einen solchen Anschluss finanziell leisten können. Der Anschlusspreis richtet sich nach der Strecke der verlegten Zugangsleitung zum Haus oder zur Hütte. Zudem fallen Kosten für jeden Kubikmeter Wasser an.
  2. Manche Familien haben auf eigene Kosten einen Brunnen bauen lassen oder selbst gebaut. Das Brunnenwasser wird von den Familien selbst genutzt und auch verkauft. Doch viele Menschen haben kein Geld, um sich Trinkwasser zu kaufen.
  3. Es gibt sehr vereinzelt Brunnen, die unentgeltlich genutzt werden können, sofern diese funktionstüchtig sind. Reparaturen kosten zudem Geld und dieses will oder kann der Staat nicht zur Verfügung stellen. Zudem sind die Wege zu diesen Brunnen recht weit.

Die Wege zu den verschiedenen Brunnen sind für den überwiegenden Teil der Bevölkerung in Tiwi relativ weit. Sie müssen oft mehrere Kilometer mit Eimern oder Fässern zu Fuß zurücklegen, um an Trinkwasser zu gelangen.

Mit dem Projekt „Wasser marsch!“ wollen wir der Bevölkerung in der Region Tiwi die Möglichkeit geben, dass sie an kostenloses Trinkwasser gelangen und nicht mehr so weite Wege mit der schweren Last auf sich nehmen müssen.

Aktuell haben wir eine Kooperation mit einem ortsansässigen Brunnenbauer, der für circa 1800 Euro, einen Brunnen innerhalb weniger Tage errichten kann. Der Brunnen wird mit einfachsten Mittel, einem Gerüst aus Metall und einem Benzinmotor zum Antrieb des Bohrers, gebaut. In diesem Video ist das Vorgehen erkennbar:

 

 

Es wird meist zwischen 25 Metern und 40 Metern tief gebohrt – dann trifft man auf Trinkwasser. Nach der Installation des Wasserförderungsrohrs wird eine Handpumpe installiert. Die Handpumpe hat den Vorteil, dass sie einfach reparierbar ist und kein Strom für die Förderung des Trinkwassers benötigt wird.

Die Brunnen stehen auf Land von Freunden und Familie von unseren Botschaftern Juma und Rama, sodass sicher gestellt ist, dass das Wasser nicht verkauft wird. Der jeweilige Landbesitzer sammelt von den Familien, die es sich leisten können, ein paar Cent im Monat ein und spart dieses Geld. Falls Reparaturen an den Brunnen durchgeführt werden müssen, werden die Reparaturen aus diesem Topf bezahlt.
Die Brunnen erhalten alle einen Namen eines Landes aus Afrika. Zudem kann auf Wunsch ein Schild eines Sponsors angebracht werden.

Und hier eine Google-Maps-Karte, die alle Brunnen und Schaukeln, die vom Verein errichtet wurden, zeigen. Brunnen sind in blau gekennzeichnet und Schaukeln in rot.