TIWI2017-NL02 – Die Anreise

Nachdem wir am Sonntagabend unterschiedliche Aussagen an der Hotline von Turkish Airlines bekommen haben, ob wir auf einen früheren Flug umgebucht werden können, entschieden wir uns auf gut Glück am nächsten Morgen um 05:45 Uhr zum Düsseldorfer Flughafen zu fahren. Glücklicherweise konnten wir auf den früheren Flug vor Ort umbuchen. Aber es kam dann doch wieder alles anders. Die erste Hiobsbotschaft nach dem Umbuchen:

Durch den ganzen Stress hatte ich meinen Reisepass zu Hause liegen lassen. Düsseldorf – Köln – Düsseldorf in unter einer Stunde: Nicht machbar. Ich versuchte es trotzdem, aber war erst um 7 Uhr wieder in Köln. Ich fuhr dennoch direkt zurück nach Düsseldorf. Und das war auch gut. Denn als ich mitten auf der A57 zwischen Köln und Düsseldorf war kam die Nachricht, dass unser Flug drei Stunden Verspätung hat. Noch immer Schneeprobleme in Istanbul. Ich konnte mein Gepäck also noch abgeben und für den Flug einchecken. Nun ging das große Warten los.

Der Flug wurde immer weiter nach hinten geschoben. Das Schlimme war, dass es keinerlei Info gab. Die neuen Zeiten wurden nur auf einem kleinen Screen präsentiert – kein Ausruf, nichts. Als wir gegen 13 Uhr dann erneut nachfragten, sagte uns die Dame am Gate, dass der Flug auf keinen Fall vor 16:30 Uhr gegen würde und unser Weiterflug nach Mombasa sowieso ausfällt. Wir verließen daraufhin den Sicherheitsbereich und gingen zum Turkish Airlines Schalter am Flughafen – wir hofften, dass die Mitarbeiter vor Ort kompetenter als die an der Hotline sind.

Eine wirklich sehr freundlich und sehr bemühte Mitarbeiterin suchte mit uns über eine Stunde lang nach Alternativen. Letztendlich fanden wir eine: 18:45 Uhr nach Amsterdam. Von Amsterdam um 20:45 Uhr weiter nach Nairobi und von Nairobi um 10:15 Uhr weiter nach Mombasa, sodass wir um 11:35 Uhr Ortszeit in Mombasa wären. Das sind gegenüber dem Turkish Airlines Flug ‘nur’ 8 Stunden später. Und 13 Stunden Warten am Düsseldorfer Flughafen.

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Von Düsseldorf ging es problemlos nach Amsterdam und von Amsterdam auch problemlos nach Nairobi. Als wir in Nairobi ankamen begannen die ersten Probleme. Das Gepäck von zwei Mitreisenden ist in Amsterdam hängen geblieben. Es soll am nächsten Tag direkt bis nach Mombasa durchgehen – wir sind gespannt ob das klappt.

Wir nahmen also das restliche Gepäck und wollten zum nächsten Gate gehen, um auf den Inlandsflug nach Mombasa einzuchecken. An der Zollkontrolle hielt uns dann ein Mitarbeiter auf. Was wir denn alles in den Taschen hätten. Wir erklärten, dass dies Spenden sind. Fußballschuhe, Trikots, Hosen, Stutzen und so weiter und wir vor Ort mit dem Verein Tiwi Ndogo e.V. ein Fußballturnier organisieren und wir die Dinge dafür brauchen. Den “netten” Herren interessierte dies nicht. Wir sollten doch 250 Dollar zahlen, damit wir durchkommen. Nach langen Diskussionen ließen wir uns auf 100 Dollar ein – eine richtige Taxation-Quittung gab es natürlich nicht. Das Geld floss also in die eigenen Taschen. Hier ist die Korruption einfach noch riesig.

Weiter zum Gate, um auf den Flug nach Mombasa einzuchecken, wurden wir erneut aufgehalten. Die Drohne, die in einem der Handgepäckstücke ist, dürfe nicht mitfliegen. Sie liegt derzeit noch in Nairobi – wir warten auf eine Sondergenehmigung des Governors.

Wir landeten um 11:35 Uhr pünktlich in Mombasa und wurden von unseren zwei Botschaften vor Ort, Juma und Rama, abgeholt. Auf direktem Weg ging es ins Dorf. Von der langen Reise erschöpft erfreuten wir uns am herzlichen Empfang der Dorfeinwohner – es wurde Musik gespielt und getanzt. Den restlichen Tag haben wir für die Planung der nächsten Tage genutzt. Heute, am Mittwoch, kommen noch drei weitere Vereinsmitglieder. Wir werden heute den Platz für den Spielplatz suchen und die Arbeiten in Auftrag geben. Außerdem werden wir mehrere Stellen für Brunnen erkunden und die Plakate für das große Fußballturnier aufhängen – insofern das restliche Gepäck wirklich heute ankommt.